veröffentlicht am 20. April 2023 | von Bürgerinitiative Steinhof
Brief von Vizebürgermeisterin Vassilakou (Mai 2014)
üro der Geschäftsgruppe
Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz,
Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung
1., Rathaus, 1082 Wien
GSK – 189312/2014
Sehr geehrte Frau Bezirksvorsteherin!
Zu den „5 Fragen an die Stadt Wien“ von Frau Christine Muchsel, BI Steinhof, wird wie folgt Stellung genommen:
ad 1:
Ausgangspunkt für das Test- bzw. Entwicklungsplanungsverfahren war die im Ex-pertInnenengremium Otto-Wagner-Spital getroffene Festlegung, wonach ein Testplanungsverfahren unter Teilnahme von ausgewählten, qualifizierten Architektinnen und Architekten im diskursiven Verfahren mit dem ExpertInnengremium stattfinden soll, um potentielle Baufelder und deren Gestaltung im Ostteil auszuloten und damit einerseits bauliche und gestalterische Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen und andererseits den städtebaulich verträglichen Rahmen für eine zukünftige Nutzung abzustecken.
ad 2 bis 5:
Es war Ziel des Entwicklungsplanungsverfahrens, für das Ostareal des Otto-Wagner-Spitals eine städtebaulich-architektonisch verträgliche, den aktuellen Erfordernissen entsprechende, aber auch für die nähere und fernere Zukunft des Gesamtareals des Otto-Wagner-Spitals dienliche Perspektive aufzuzeigen. Das ExpertInnengremium kam zum Ergebnis, dass mit der vorgeschlagenen baulichen und gestalterischen Arrondierung des Ost-Areals eine genügend große Flexibilität für die langfristige Bespielung des Gesamtareals geschaffen wird.
Es war und ist sowohl den ExpertInnen wie auch der Stadtplanung bewusst, dass ein Nachnutzungskonzept derzeit nicht vorliegt, weshalb die Forderung nach Einrichtung einer Trägerbetriebsgesellschaft für das Gesamtareal als einer der 9 Punkte des ExpertInnengremiums seitens der Stadtplanung mitgetragen wird. Durch die zeitlich versetzte, und über mehrere Jahre dauernde Absiedelung der bestehenden Nutzungen, ist die Vorstellung einer gleichzeitigen Neunutzung des gesamten Areals nicht realistisch, vielmehr würden die Gebäude durch einen jahrelangen Leerstand in ihrer Substanz stark in Mitleidenschaft gezogen. Es wurden daher im Zuge der Entwicklungsplanung Gebäudestrukturen entworfen, die für unterschiedliche Nutzungen offen – also nutzbar – sind. Gleich wie die historischen Bauten des Areals im Laufe der Zeit an unterschiedliche Nutzungserfordernisse angepasst werden konnten und können, soll dies auch bei den neuen Gebäuden der Fall sein. Der Hauptaugenmerk lag dabei im Entwicklungsplanungsverfahren auf Sonderwohnformen wie betreubares Wohnen und Wohngruppen. Wenn die – durchaus komplexen – Anforderungen bei den erwähnten Wohnungsnutzungen erfüllbar sind, dann ist davon auszugehen, dass innerhalb der vorgeschlagenen Strukturen auch andere Nutzungen im Sinne verschiedener Nachnutzungsszenarien implementiert werden können.
Mit freundlichen Grüßen
Mag.a Maria Vassilakou
Vizebürgermeisterin und
Landeshauptmann-Stellvertreterin
Zum Plan der Stadt Wien: Wirtschaftsareal im OWS