OWS
veröffentlicht am 5. Dezember 2019 | von Wolfgang Veit
Die Folklore des Erinnerns an den Schrecken
Es gehört schon zur Folklore an die Schrecken zu erinnern, die in der nationalsozialistischen Periode am Steinhof passiert sind.
Selten wird daran erinnert, dass die Anstalt zur Zeit ihrer Errichtung eine der modernsten in Europa war, mit differenzierten Behandlungskonzepten, auf die die Gebäude heute noch hinweisen – so sind manche Pavillons von einem Zaun, andere von einer Mauer umgeben, und die meisten sind ohne Barriere, alle in einem wunderbaren Park. Hinter dem Mahnmal für die ermordeten Kinder verfällt das Jungendstiltheater (hat Wien ein zweites ?).
Die Beschäftigung (Beschäftigungshäuser) und die Beschäftigung mit Kultur wurde für PsychiatriepatientInnen ebenso wichtig gehalten, wie der Aufenthalt in der Natur, in dem die Pavillons umgebenden Park mit seiner sorgsam ausgewählten Bepflanzung, bei der Arbeit in der auf den heutigen „Steinhofgründen“ betriebenen Landwirtschaft und in der Gärtnerei mit ihren Glashäusern. Neue Therapieansätze beeinflussten die Architektur – der Pavillons ebenso wie die der Kirche, die auf Fremdenverkehrsprospekten so gern gezeigt wird. Aber kann diese Kirche, aus dem Zusammenhang gerissen, inmitten einer verfallenden oder für Allerweltswohnbau missbrauchten Anlage wirklich noch verstanden werden ? Das ist genau so falsch wie das Schuplatteln für Touristen im Salzkammergut.
Die Beschäftigung (Beschäftigungshäuser) und die Beschäftigung mit Kultur wurde für PsychiatriepatientInnen ebenso wichtig gehalten, wie der Aufenthalt in der Natur, in dem die Pavillons umgebenden Park mit seiner sorgsam ausgewählten Bepflanzung, bei der Arbeit in der auf den heutigen „Steinhofgründen“ betriebenen Landwirtschaft und in der Gärtnerei mit ihren Glashäusern. Neue Therapieansätze beeinflussten die Architektur – der Pavillons ebenso wie die der Kirche, die auf Fremdenverkehrsprospekten so gern gezeigt wird. Aber kann diese Kirche, aus dem Zusammenhang gerissen, inmitten einer verfallenden oder für Allerweltswohnbau missbrauchten Anlage wirklich noch verstanden werden ? Das ist genau so falsch wie das Schuplatteln für Touristen im Salzkammergut.
Warum wird an die positiven Aspekte der Anlage so selten erinnert ?
Weil eine Diskussion über die Therapeutika „Beschäftigung, Kultur, Natur“ zu dem Ergebnis kommen würde, dass sie auch heute noch wirksam wären und dass die Anlage des OWS dafür bestens geeignet ist ?
Weil eine Diskussion über die Therapeutika „Beschäftigung, Kultur, Natur“ zu dem Ergebnis kommen würde, dass sie auch heute noch wirksam wären und dass die Anlage des OWS dafür bestens geeignet ist ?
Die Folklore des Erinnerns an den Schrecken, sollte ergänzt werden um das Erinnern an richtungsweisende Aspekte in Therapie und Architektur die hier am OWS zum Ausdruck kommen.